Die Diskussion, ob Auslandstierschutz sinnvoll und richtig ist, wird immer wieder geführt
und sicher haben auch Sie schon mal die Argumente der Gegner gehört
…in den deutschen Tierheimen sitzen genug Hunde
…Auslandshunde bringen alle Krankheiten mit
…die Hunde aus dem Ausland sind nicht sozialisiert
…dann ändert sich dort in den Heimatländern doch nie was
…und letztlich landen die dann wieder in deutschen Tierheimen.
Natürlich liegt in jedem dieser Argumente ein Körnchen Wahrheit.
Auslandstierschutz bedeutet nicht nur aus Mitleid zu handeln, sondern erfordert eine realistische und sachliche Arbeit, damit gerade die oben genannten Argumente nicht zum Tragen kommen.
Für den „normalen“ Nord- und Westeuropäer haben Hunde, Katzen, Pferde und die meisten Kleintiere in der heutigen Zeit den Stellenwert eines Haustieres, Freundes und Familienmitgliedes.
In Süd- und Osteuropa herrscht aber häufig noch die Einstellung des „Nutzens“ vor. Zudem muss man auch die wirtschaftliche Situation betrachten, dort wo es zum Teil schon den Menschen nicht gut geht, stehen die Tiere noch weiter hinten in der Kette. Wer überlegen muss, wie er seine Familie über den Monat bringt, wird vielleicht noch Geld aufwenden um ein krankes Tier behandeln zu lassen, aber sicher nicht für z.B. eine Impfung oder noch wichtiger – eine Kastration.
Gerade diese unkontrollierte Vermehrung ist das große Problem der süd- und östlichen Länder. Hund und Katze haben den instinktiven Arterhaltungstrieb und denken nicht darüber nach, ob sie ihren Nachwuchs gesichert aufziehen können.
Es ist eine schwierige und langwierige Aufgabe in den Köpfen der Menschen vor Ort den Umdenkprozess anzuschieben. Solange Regierungen in diesen Ländern Tötungsprogramme verordnen und Abschlachtprämien bezahlen, anstatt sinnvollerweise auf Einfangen, Kastrieren und ggf. wieder Freilassen zu setzen, werden Tierschützer gebraucht, die für diese Tiere eine neue Zukunft suchen.
Far from Fear e.V. ist insbesondere in Spanien engagiert, um dem Galgo-Español zu helfen, der in weiten Teilen der Bevölkerung als reiner Jagd-Nutz-Hund gesehen wird. In Spanien wird diese Rasse in der Regel bei den Galgueros (Jäger) in Gruppen gehalten und für die Jagd auf Niederwild benutzt.
Schon während, aber vor allem am Ende der Jagdsaison, werden viele dieser Hunde, die nicht ausreichend jagdtriebig, oder altersbedingt nicht mehr schnell genug sind, oder aber auch Verletzungen davontragen, einfach ausgesetzt, liegengelassen oder davongejagt. An Nachschub herrscht, durch wilde Vermehrung, kein Mangel.
Die spanische Regierung hat zwar vor Jahren ein landesweit geltendes Tierschutzgesetz verabschiedet, das Tierquälerei -und damit auch die früher üblichen rituellen Tötungen der Galgos am Ende der Jagdsaison- unter Strafe stellt, aber nur in seltenen Fällen wird die Polizei bei Verstößen wirklich aktiv. Zudem unterstützen die meisten Gemeinden das bestehende System der Perreras (Auffangstationen) in denen die eingefangenen Hunde und Katzen in zum Teil erbärmlichen Verhältnissen für 30 Tage “aufbewahrt“ werden. Wenn sich innerhalb dieser Frist kein Besitzer oder “Freikäufer“ meldet, werden die Tiere getötet.
Um dieses System zu durchbrechen, haben sich in ganz Spanien kleine private Tierschutzvereine gegründet, die versuchen, den Tieren eine Überlebenschance zu bieten. Zum Teil konnten Perreras auch von solchen Tierschutzvereinen übernommen werden. Damit hört das Einschläfern dann dort auf, aber die Unterstützung der Gemeinden sind zum Teil so gering, dass eine gute Versorgung der Hunde und Katzen nicht gesichert ist. Spender, Sponsoren und auch Adoptanten -insbesondere für große Hunde- sind rar und aus diesem Grund suchen fast alle spanischen Tierschutzvereine Kontakte und Hilfe im nördlichen Europa zur Vermittlung ihrer Tiere.
Wir arbeiten überwiegend mit vier festen spanischen Partnertierheimen zusammen, die wir Ihnen auf der nächsten Seite gerne näher vorstellen wollen.
Wenn du einen verhungernden Hund aufnimmst und dafür sorgst, dass er wohl gedeiht, wird er dich nicht beißen. Dies ist der grundlegende Unterschied zwischen Hunden und Menschen.
(Mark Twain)
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