Dieses Blatt über die sogenannten Mittelmeererkrankungen soll als Aufklärungshilfe für unsere Pflegestellen und auch für Adoptanten dienen.
Leider geistern immer noch viele Halbwahrheiten über diese Erkrankungen herum.
Wir bemühen uns, möglichst auf dem neuesten Stand zu sein. Sollte jemand neuere Erkenntnisse haben, dann lernen wir auch gerne noch dazu.
LEISHMANIOSE
Leishmaniose wird bei uns eigentlich immer nur im Zusammenhang mit südländischen Hunden erwähnt. Oft wird behauptet, dass durch den Import der ausländischen Tiere diese Krankheiten nach Deutschland eingeschleppt werden.
Das ist natürlich eine unhaltbare Behauptung.
Wer von uns war noch nicht z.B. in einem Mittelmeerland in Urlaub? Und die Mücken stechen nicht nur Tiere, sondern mögen durchaus auch menschliches Blut.
Derzeit sind weltweit etwa 12 Millionen Menschen in 88 Ländern aller Kontinente (Ausnahme: Australien) mit Leishmanien infiziert.
Im Zuge der allgemeinen Globalisierung und natürlich durch unsere Reisefreudigkeit tragen auch wir selbst das Risiko einer Infizierung. Bei uns wird die Leishmaniose immer noch als typische südliche Infektionskrankheit bezeichnet, obwohl die Überträgerin -die Sandmücke- inzwischen auch im Alpenraum, in Nordfrankreich, auf den Kanalinseln und einige Exemplare auch bereits in Baden Württemberg festgestellt wurden.
Durch die Erderwärmung werden sich diese Mücken auch weiter in die nördlichen Regionen ausbreiten, ohne dass jemand etwas dagegen tun kann.
Alles was nachfolgend zusammengetragen ist, trifft also sowohl auf Menschen als auch auf Tiere zu.
Für uns stehen natürlich hier unsere spanischen Pflegenasen an vorderster Stelle.
Leishmanien können nachgewiesenermaßen nur durch infizierte Sandmücken der Gattung Phlebotomus übertragen werden.
Es geistern immer mal wieder Aussagen herum, dass Leishmanien durch Zecken, Flöhe, andere Mückenarten, Milben, oder auch durch Speichel übertragen werden. Bei Hunden wird auch häufiger mal behauptet, dass Leishmanien durch Bisse übertragen werden können. Diese Aussagen sind nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen schlichtweg falsch und nicht dokumentiert.
Die weiblichen Sandmücken fliegen auf ihrer Suche nach Blut relativ genau von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang, sie sind also streng nachtaktiv. Sandmücken sind relativ klein und haben verhältnismäßig große Augen. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie sehr windempfindlich, fliegen daher bei Wind eher nicht, und fehlen in direkter Küstenregion (also am Strand). Ab der zweiten oder dritten Häuserzeile vom Strand entfernt sind Sandmücken aber zu finden.
Im Gegensatz zu anderen Stechmücken fliegen Sandmücken ihr Opfer meist nur dann an, wenn dieses schläft. Der Grund dafür ist, dass Sandmücken 2-5 Minuten zum Blut saugen benötigen, darüber hinaus ist der Stich schmerzhaft.
Durch diesen nächtlichen Stich einer infizierten Sandmücke werden die Leishmanien zunächst unter der Haut und dann über das Blut in weitere Organe (Milz, Leber, Knochenmark) verbreitet.
Einmal mit Leishmanien Infiziert, bleiben die Erreger im Körper vorhanden.
Ob eine Krankheit ausbricht ist zumeist eine Frage eines intakten Immunsystems, also der körpereigenen Abwehrkraft.
Eine Testung auf Leishmaniose wird in der Regel über Bluttests (IFAT oder Elisa) vorgenommen. Getestet wird auf Antikörper, also ob das Immunsystem sich bereits mit diesen Erregern auseinandergesetzt und Abwehrstoffe gebildet hat.
Ein positiver Antikörpertest ist aber nicht mit einer Erkrankung gleichzusetzen, d.h. nicht jeder infizierte Hund erkrankt auch wirklich.
Andersherum bedeutet ein negativer Test aber auch nicht unbedingt, dass kein Kontakt mit einer Sandmücke gegeben war.
Wenn man Leishmaniose vereinfacht erklären wollte, könnte man das am ehesten über das Herpes Virus tun. Das haben wir auch alle in uns, aber viele haben nie Probleme damit, andere wiederum häufiger, bei einigen zeigt sich das Virus zum Beispiel im Zusammenhang mit Stress und nervlicher Belastung (die sogenannten Rose Erkrankungen) oder im Zusammenhang mit einer Schwächung des Immunsystems auch als Lippenausschlag.
Und genauso verhält es sich im Prinzip mit einem Hund, der von einer Sandmücke mit Leishmanien infiziert wurde.
In der Ruhephase sitzen die Leishmanien irgendwo und nichts passiert.
Eine andere Erkrankung oder auch starker Stress können aber dazu führen, dass die körpereigene Immunabwehr nicht mehr stark genug ist, Leishmanien in Ruhestellung zu halten. Und daraus könnte eine akute Leishmaniose -ein sogenannter Schub- entstehen.
In solchen Zusammenhängen können Krankheitsanzeichen Wochen, Monate oder Jahre nach der Ansteckung auftreten. Leishmaniose kann noch bis zu sieben Jahre nach der ursprünglichen Infizierung ausbrechen.
In sehr vielen Fällen, besonders bei ansonsten gesunden Hunden, kommt es aber nie zum Ausbruch einer Erkrankung.
Die ersten Anzeichen einer akuten Leish sind häufig Abgeschlagenheit, Bewegungsunlust, Gewichtsverlust, Hautveränderungen. Das Ausmaß reicht von Hautrötungen bis zu eitrigen Geschwüren, die nur schwer oder nicht heilen. Nasenbluten, unstillbarer Durchfall, allgemeine Trägheit etc. können das Bild abrunden. Es gibt aber keine typischen Symptome, die ausschließlich auf Leishmaniose deuten.
Leishmaniose kann sich in 2 Formen zeigen.
Der äußeren, die sich in Fell und Haut zeigt, z.B. durch heftige Rötungen im Augenbereich (die sogenannte Brille), an den Ohren (aufplatzende und verkrustete Ohrränder) und mit untypischen Haarausfällen im gesamten Körperbereich.
Der inneren, bei der die äußeren Veränderungen oft nur sekundär sind und die überwiegend direkt die inneren Organe –Leber und Niere- betrifft.
Die Behandlung ist aber bei beiden Formen identisch.
Eine komplette Blutuntersuchung – Reiseprofil in Verbindung mit einem „Großen Blutbild“ (wichtigste Faktoren Niere, Leber, Albumin, Globulin, Bluteiweiß) – gibt Aufschluss über die Höhe des Titers und einer tatsächlichen Erkrankung.
Die Hunde, die aus Spanien zu uns kommen, wurden bereits auf Leishmaniose getestet. Ausnahme: Welpen und Junghunde, bei denen man -aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems- wirklich verlässliche Werte erst im Alter von etwa 1 Jahr bekommen kann.
Eine Testwiederholung hier ist, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen (Empfehlung des Leishmaniose-Kongresses in Sevilla 2002) frühestens 4-6 Monate nach Ankunft des Tieres in Deutschland zu empfehlen. Frühere Untersuchungen zeigen nicht immer realistische Ergebnisse. Durch den Stress des Einfangens, durch Kastration und Impfungen im spanischen Tierheim, aber auch durch die Reise hierher und die damit verbundene Umgewöhnung der Tiere an neue Menschen, Klima, Futter etc. kann das Immunsystem sehr strapaziert sein und dadurch ein falsches Testergebnis erzielt werden.
Titer in geringer Höhe werden meist als Stresstiter gewertet, die aus den vorgenannten, belastenden Veränderungen resultieren und dann in der Ruhe und Geborgenheit einer Pflegestelle sehr schnell wieder verschwinden.
Der Termin für eine Nachtestung sollte in jedem Einzelfall besprochen werden und ist sicher auch an der Höhe des Titers und einer eventuellen Erkrankung festzumachen.
Die Behandlung einer festgestellten Leishmaniose zielt auf die Beseitigung der klinischen Symptome und die Stabilisierung des Hundes ab. Sie sollte aber unbedingt auf die individuelle Situation des erkrankten Tieres abgestimmt werden.
Eine eventuell notwendige Leishmaniosetherapie ist nur dann erfolgreich, wenn KEINE andere (parasitäre) Infektion vorliegt.
Ausgeschlossen werden muss ZUVOR eine Ehrlichiose, Anaplasmose, Babesiose, Borreliose, Dirofilariose, und der Hund muss entwurmt sein!
Wir behandeln unsere Hunde mit Allopurinol. Die Dosierung richtet sich nach der Höhe des Titers. Zur Entlastung der Leber (Abbau des Medikamentes) wird Mariendistel gegeben, manchmal auch zur Blutbildung Eisen + Folsäure .
Es gibt Tierärzte, die Glucantime, Milteforan oder Miltefosin als Therapie empfehlen.
Hierbei handelt es sich um Präparate, die einer Chemo-Therapie gleichkommen und die erhebliche Nebenwirkungen haben.
Nach unseren Erfahrungen haben Windhunde, aufgrund ihres anderen Stoffwechsels, sehr häufig große Probleme mit diesen Behandlungen, daher wollen wir diese Mittel bei unseren Hunden nur im absoluten Ausnahmefall, nach gründlicher Rücksprache und Abwägung aller Für und Wider, anwenden.
In Spanien ist seit 2012 ein neues Präparat namens Leishguard in der Anwendung und wird von unseren Partnern auch bereits eingesetzt.
Dieses Präparat hat in Deutschland aber noch keine Zulassung und ist nur über Spanien zu beziehen. Es enthält überwiegend einen Wirkstoff, der in der Humanmedizin zur Behandlung des Magen- und Darmbereiches eingesetzt wird und wird als Kur über 30 Tage angewandt. In klinischen Studien in der Schweiz wurde nachgewiesen, dass Leishguard in Verbindung mit dem Medikament Allopurinol in fast allen Fällen den Leishtiter deutlich schneller absinken lässt. Als Nebenwirkungen wurden bei einigen Hunden Übelkeit und Gewichtsverlust festgestellt, die aber nach Absetzen des Medikamentes wieder verschwanden. Bei Hunden mit gravierenden Herzproblemen sollte Leishguard nicht angewandt werden.
Auch wir haben das Medikament bereits bei uns eingesetzt und stehen der Anwendung im Großen und Ganzen positiv gegenüber.
Kein Hund muss an Leishmaniose sterben, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird und kein erkrankter Hund ist eine Gefahr für andere Tiere oder Menschen.
EHRLICHIOSE, ANAPLASMOSE
Ehrlichien und Anaplasmen sind bakterienähnliche Erreger (E.canis), die durch den Biss von Zecken übertragen werden.
Diese Zecken leben inzwischen in ganz Europa. Auch in unseren Breiten sind die kleinen „Mistviecher“ mehr als genug vertreten und der Biss einer einzigen „falschen“ Zecke reicht um solche Erkrankungen auszulösen.
Zecken fallen nicht nur von Büschen und Sträuchern, sondern sie sitzen auch im höheren Gras.
Der sicherste Schutz ist Vorbeugung und das Absuchen bzw. Abkämmen mit einem Flohkamm nach Spaziergängen. Wenn eine bereits eingebissene Zecke entfernt wird, sollte man hinterher diese Stelle auch immer auf Hautveränderungen kontrollieren.
Durch den Biss einer solchen infizierten Zecke gelangen die Bakterien über den Speichel in das Blut des Hundes. Die Bakterien befallen die weißen Blutkörperchen und gelangen in Leber, Milz und in die Lymphknoten.
Eine Ansteckung von Hund zu Hund ist also auszuschließen. Ebenso ist es nicht möglich, dass Sie sich bei ihrem vierbeinigen Freund anstecken können.
Nach einem infizierten Biss kann die Inkubationszeit 8 bis 20 Tage betragen.
Eine Infektion wird über einen serologischen Nachweis (Antikörpertiter) nachgewiesen.
Bei Verdacht auf eine Infizierung sollte unbedingt sowohl auf Ehrlichiose, Anaplasmose und auch Babesiose getestet werden.
Einen deutlichen Hinweis auf eine Ehrlichiose/Anaplasmose liefert auch der ermittelte Blutwert für die Thrombozyten. Ist dieser Wert sehr niedrig oder grenzwertig, ist u.U. mit Ehrlichiose zu rechnen.
Ehrlichien/Anaplasmen leben in den Blutzellen. Die Erkrankung verläuft meist 3-phasig.
1. Phase:
hohes wiederkehrendes Fieber, der Hund erscheint matt, verweigert Futter, Erbrechen und Augenausfluss folgen. Vereinzelt treten Nasenbluten und punktförmige Schleimhautblutungen durch Rückgang der Thrombozyten auf. Es können auch in diesem Stadium mitunter schon Einblutungen unter der Haut – oft an den Innenschenkeln der Hinterbeine oder im Bauchraum – festzustellen sein.
2. Phase:
Die Hunde erscheinen symptomfrei, überstehen die Erkrankung oder entwickeln eine chronische Form, die Phase 3.
3. Phase:
Hier besteht ständige Blutungsneigung, zusätzlich zu den schon genannten Symptomen findet man Blut im Urin, Kot, Bluthusten und Hämatome an den Gelenken. Man beobachtet ggf. einen
schwankenden Gang, Muskelzuckungen, Augenveränderungen, Milz- und
Lymphknotenschwellungen, weiterhin Erbrechen, Leistungsschwäche, Fressunlust und fortschreitende Abmagerung.
Da die Symptome in der 3. Phase denen der Leishmaniose ähneln, muss unbedingt eine Laboruntersuchung eingeleitet werden, um Sicherheit zu erlangen.
Die Behandlung erfolgt durch Gabe eines Antibiotikums (Doxycyclin-Hyclat) über mindestens 28 Tage. Bitte unbedingt auf den Wirkstoff HYCLAT achten. Hyclat enthält einen höheren Wirkungsgrad.
Da Hunde einen schnelleren Stoffwechsel als Menschen haben, wird Doxycyclin monohydrat von Hunden zu schnell verstoffwechselt und bekämpft die Krankheitserreger nicht ausreichend (Monohydrat wird bei Menschen angewandt). Von vielen Tierärzten wird trotzdem Monohydrat verschrieben, bitte unbedingt auf Hyclat bestehen.
(z.B. Doxycyclin Stada 200mg Filmtabletten Aktive Wirkstoffe: Doxycyclin (hyclat)
20 Tabletten Preis um die 14 Euro in Internet-Apotheken
eine Tablette enthält 230,8 mg Hyclat =200mg doxy)
Man rechnet rd.10 mg Doxy pro kg Körpergewicht des Hundes – verteilt auf 2 Gaben morgens und abends, möglichst genau im 12 Stunden Rhythmus.
Ehrlichiose/Anaplasmose heilt, so sie denn rechtzeitig erkannt und richtig behandelt wird, vollständig aus!
Unsere Hunde sind auf Ehrlichia/Anaplasma canis bereits getestet und bei Feststellung eines Titers wird auch sofort eine Behandlung eingeleitet.
ABER: Jeder Zeckenbiss in Deutschland kann aber zu einer erneuten Infektion/Erkrankung führen, also am besten Vorbeugen.
BABESIOSE
Babesien sind Einzeller, die ebenfalls durch bestimmte Zeckenarten übertragen werden. Das Vorkommen beschränkt sich auch bei diesen Zeckenarten nicht nur auf den Mittelmeerraum oder Osteuropa, sondern auch in Deutschland ist eine Infektion möglich, mittlerweile sogar fast häufiger als in Südeuropa.
Die Babesien dringen in die roten Blutkörperchen ein und zerstören diese.
Es kommt zu Blutarmut und oft auch zu Gelbsucht. Durch die Ausscheidung des abgebauten Blutfarbstoffes kommt es häufig auch zu einer dunklen Färbung des Urins. Hohes Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit folgen.
Auch hier muss der Erreger durch einen Bluttest im Labor nachgewiesen werden.
Eine sofortige Behandlung mit dem Medikament Carbesia bringt schnelle Besserung des ernstzunehmenden Zustands.
Allerdings ist Carbesia nur über eine Internationale Apotheke zu bekommen und es ist auch verhältnismäßig teuer. Nach unseren Erfahrungen schlagen aber andere Mittel nicht wirklich an.
Babesiose sollte auch bereits bei gering positiven Titern sofort behandelt werden, da die Krankheit nicht von selber ausheilt und unbehandelt tödlich verlaufen kann.
FILARIOSE (Herz- und Hautwurmbefall)
Filarien sind fadenförmige Würmer, deren Larven durch große Stechmücken übertragen werden. Filarien werden nicht nur in Südeuropa übertragen, diese Stechmücken fliegen auch bereits in nördlicheren Breiten.
In Europa sind beim Hund vor allem zwei Filarienarten von klinischer Bedeutung:
Herzwürmer (Dirofilaria immitis): die Larven (Mikrofilarien) werden durch den Stich einer infizierten Mücke unter der Haut abgesetzt, wandern dann durch Gewebe und Muskulatur in die Blutbahnen und gelangen so bis zum Herz.
Die erwachsenen Würmer (Makrofilarien) siedeln sich häufig in der rechten Herzkammer und in der von dort in die Lunge führenden Arterie an. Sie werden bis zu 30 cm lang und können so letztlich Verstopfungen von Blutgefäßen verursachen. Der zu geringe Blutdurchfluss führt zu Einschränkungen der Herzfunktion. Atemnot und chronischer Husten, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust sind typische Symptome.
Auch beim Hautwurm (Dirofilaria repens) werden die Larven durch infizierte Mücken unter der Haut abgesetzt. Anders als beim Herzwurm, bleiben die Larven aber nicht im Blut, sondern nisten sich im Bindegewebe ein und bilden mit der Entwicklung der Würmer dann Hautknoten, die oft ganz symptomlos bleiben.
Die Entwicklung von der Larve bis zum adulten Wurm kann 6-9 Monate dauern und erst wenn ein adulter Wurm wiederum Larven abgesetzt hat, ist ein Nachweis der Mikrofilarien im Blut
(Labor – Knott-Test) möglich. Wird ein Befall festgestellt, empfiehlt sich ein weiterführender Test zur genaueren Bestimmung von Art und Anzahl der Filarien.
Als effektive Behandlung haben sich Spot-On-Präparate (Advocate, Stronghold) und gleichzeitig die Gabe von Entwurmungsmitteln erwiesen, da so auch die Mikrofilarien im Blut abgetötet werden.
Bei adultem Wurmbefall sollten gleichzeitig Blutverdünner (Ass) verabreicht werden und der Hund sollte während der Behandlung keinen großen körperlichen Belastungen ausgesetzt werden (nicht rennen und toben).
PARASITEN ALLGEMEIN
Zunehmend ist in Deutschland auch ein Befall der Hunde mit Lungenwürmern festzustellen.
Klinische Studien haben ergeben, dass bei Hunden mit ungeklärten Atemwegserkrankungen häufig ein Lungenwurmbefall die Ursache ist.
Dieser Parasit siedelt sich in der Lunge, aber auch den luftführenden Wegen an und ist darüber hinaus auch in den Blutgefäßen nachweisbar. Er ist relativ klein und misst je nach Art nur zwischen 1 und 2,5 cm.
Der Lungenwurm durchläuft im Laufe seines Parasitenlebens eine recht komplizierte Entwicklung und benötigt dafür einen sogenannten Zwischenwirt und das sind Schnecken, in denen sich die Larven des Parasiten ansiedeln.
Ihr Hund kann sich mit dem Lungenwurm durch Aufnahme dieser infizierten Schnecken anstecken. Nun frisst kaum ein Hund Schnecken, aber z.B. beim Grasfressen usw. kann schnell mal eine Schnecke mit verschluckt werden. Die Larven des Wurms wandern dann aus dem Darm, über die Leber in die Lunge und die grossen Arterien, siedeln sich dort an, vermehren sich und zerstören so auf Dauer das Lungengewebe.
Folgende Symptome können Anzeichen für eine Lungenwurm-Infektion sein:
Husten, Nasenbluten, sowie ggf. auch blaue Flecken (als Zeichen von Einblutungen) unter der Haut oder auch Verhaltensauffälligkeiten, da u.a. auch das zentrale Nervensystem angegriffen sein kann.
Bei der Infektion mit dem Lungenwurm handelt es sich um eine gefährliche Krankheit, die unbehandelt für den Hund tödlich verlaufen kann.
Ein Befall kann über den Nachweis der Larven im Kot oder auch über eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
Auch hier werden Spot-On-Präparate (Advocate, Stronghold) und gleichzeitig die Gabe von Entwurmungsmitteln als Behandlungsmethode angewandt.
Dass wir unsere Hunde vor Parasiten -jeglicher Art- schützen sollten, versteht sich von selbst.
Aber manchmal kann man Befall nicht vermeiden.
Flöhe können sich durch Igel und Katzen in unseren Gärten einnisten oder durch fremde Hundebegegnungen übertragen werden.
Regelmäßige Kontrolle kann größere Befallausbreitung verhindern.
Flohbefall zieht in der Regel auch Wurmbefall nach sich, daher vorsichtshalber auch noch mal entwurmen.
Entwurmungen sollten zumindest einmal jährlich vor den Impfungen erfolgen.
Wenn die Hunde aus Spanien kommen, sind sie in der Regel mehrfach entwurmt, Es empfiehlt sich aber, den Kot immer noch mal anzusehen. Es reicht, wenn noch wenige Wurmeier hängen geblieben sind, im Zweifel lieber einmal mehr entwurmen.
Bei Bandwurm- und Spulwurmbefall empfehlen wir Aniprazol.
Viele Tierärzte geben Milbemax, weil es einfach nur mit einer einmaligen Tablettengabe anzuwenden und ein wirksames Breitbandmittel ist. Es wird auch von den meisten Hunden gut vertragen, aber Milbemax enthält als Hauptwirkstoff Milbemezin und bei Hunden die einen bestimmten Gendefekt (MDR1) haben, kann Milbemezin eine hoch allergische Reaktion auslösen.
Insbesondere in der warmen Jahreszeit haben die Hunde in Spanien, durch abgestandenes Wasser, immer mal wieder mit Giardien zu kämpfen. Aber auch bei uns entwickeln sich in abgestandenen und schlickigen Tümpeln Giardien.
Giardien können bei geschwächtem Immunsystem zu schlimmen Durchfallerkrankungen und Hautreizungen führen. Die Hunde fressen gut, aber nehmen nicht zu – immer wieder tritt weicher Stuhl oder sogar anhaltend wässriger Durchfall auf.
Insbesondere Welpen und Junghunde haben häufiger Probleme mit Giardien, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist.
Ein Nachweis ist über Kotproben recht einfach möglich.
Bei Giardien hilft nach unseren Erfahrungen nur eine mehrfache Behandlung mit Panacur (Wirkstoff Fenbendazol).
Achtung: Giardien können ansteckend sein.
Bei einer gesunden Immunabwehr wird vermutlich nichts passieren, aber Hunde und auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem könnten sich infizieren.
Eine recht gute Abhandlung zu dem Thema gibt es hier:
http://www.tiere-wissen.de/hunde/laestige-darmparasiten-giardien.html
Natürlich gibt es noch weitere Parasiten, die insbesondere auch den Darm befallen können,
u.a. seien noch Kokzidien genannt.
Unsere Hunde lesen mit der Nase „Zeitung“ und natürlich kommen sie so auch schon mal mit Erregern aus fremden Hinterlassenschaften in Kontakt.
Bei anhaltendem breiigem, wässrigem oder sogar blutigem Stuhlgang, bringt nur eine Kotuntersuchung durch den Tierarzt wirklich Aufschluß über einen Parasitenbefall.
Dieses Merkblatt erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit aller Dinge, die sich unsere Hunde zuziehen können. Es soll nur eine Hilfe sein und Hinweise geben.
Falls Unklarheiten sind oder Fragen auftauchen, bitte einfach jederzeit melden.
Ihr Team von
Far from Fear eV
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