Leitbild des Vereins

FAR FROM FEAR e.V. wurde 2001 gegründet, um vor allem den spanischen Windhunden (Rasse: Galgo Español) zu helfen.

In Spanien als Galgo geboren zu werden, bedeutet in den meisten Fällen kein Leben in Sicherheit und Geborgenheit. Kaum ein Spanier würde einen Galgo als Familienhund bezeichnen, denn diese Rasse wird in ihrem Heimatland traditionell als Gebrauchshund angesehen. Der spanische Galguero nutzt seine Tiere zum Coursing und zur Rudeljagd auf Niederwild. Die Tiere, die sich als nicht tauglich erweisen, werden gnadenlos ausgemustert, denn durch unkontrollierte, wilde Züchtungen ist mehr als genug „Nachschub“ vorhanden.
Zwar verbietet das spanische Tierschutzgesetz die noch vor Jahren üblichen, rituellen Tötungen am Ende der Jagd- und Cousingsaison, aber das bedeutet für die Hunde noch lange kein gesichertes Leben. Denn eine Lobby hat diese Rasse in ihrem Heimatland nicht und kaum ein Galguero will seine gesamte Meute bis zur nächsten Jagdsaison durchfüttern. So werden diese Hunde ausgesetzt, fortgejagt, einfach irgendwo angebunden oder im noch besten Fall direkt bei den Tierschützern abgegeben.
Über die tollen Charaktereigenschaften dieser eher sanftmütigen Hunde ist in ihrem Heimatland wenig bekannt. Sie gelten einfach als Arbeitshunde mit enormer Jagdtauglichkeit und so ist in Spanien kaum jemand bereit, diesen Tieren ein Zuhause mit Familienanschluss zu bieten.

So ist im Moment oftmals die einzige Chance für diese Hunde, in den nördlicheren europäischen Staaten ein neues Zuhause zu finden. Das kann und darf aber keine Dauerlösung sein.
Far from Fear e.V. versteht sich natürlich in erster Linie als Tierschutzverein, sieht aber genau darin auch die Verpflichtung mehr zu tun als Hunde nur zu retten.

Viele spanischen Tierschützer haben sich in der Dachorganisation der spanischen Tierschutzverbände zusammengeschlossen und engagieren sich stark, um in der spanischen Politik und vor allem auch in der Bevölkerung das Verständnis für das Leid der Tiere bewusster zu machen.
Trotz aller Aufklärung stehen aber -gerade in der momentanen Wirtschaftssituation- fast alle spanischen Tierschutzorganisationen vor riesigen Problemen, völlig überfüllte Tierheime, kranke und verletzte Tiere, enorme Tierarzt- und Futterkosten, Wegfall von Sponsoren und und und.
Wir unterstützen unsere Partner vor Ort sowohl im laufenden Betrieb ihrer Tierheime und in der Versorgung der Tiere, aber natürlich auch in ihren Bemühungen endlich ein Umdenken in der Bevölkerung einzuleiten. Es ist notwendig mit alten Traditionen zu brechen, weg zu kommen vom reinen Nutzdenken, hin zu verantwortungsvollem Handeln – zum Annehmen eines Tieres als schützenswertes Lebewesen und als Mitglied der Familie.

Insbesondere für den Galgo Español würde ein Imagewandel eine Chance bieten, diese Rasse auch in seinem Heimatland als Familienhund zu etablieren. Die hohe Reizschwelle und das große Toleranz- und Duldungsverhalten dieser Hunde bieten Möglichkeiten zum Einsatz im Therapie- und Betreuungsbereich, die bisher in seinem Herkunftsland noch kaum erkannt werden. Im Norden Spaniens hat bereits ein vorsichtiges Umdenken begonnen und es ist zu hoffen, dass dieser Trend genutzt werden kann, um auch Mittel- und Südspanien vom Galgo Español zu überzeugen.
Parallel muss natürlich weiter dafür eingetreten werden, dass auch der ausschließlich jagdlich geführte Galgo Español Rechte bekommt. Die Einführung eines landesweiten Tierschutzgesetzes vor einigen Jahren, hat schon einige Veränderungen bewirkt. Dennoch ist das Verhältnis zu Hunden und Katzen, Tieren im Allgemeinen, in weiten Teilen der Bevölkerung nach wie vor nicht mit unserer deutschen Einstellung gleichzusetzen. Da ist ohne Frage noch sehr viel Aufklärungs- und Verständnisarbeit zu leisten, insbesondere in der jungen spanischen Bevölkerung.

Als Far from Fear e.V. 2001 gegründet wurde, gingen engagierte, langjährige Tierschützer an die Arbeit. Innerhalb kurzer Zeit entstand eine schlagkräftige und verlässliche Organisation mit guten und vertrauensvollen Kontakten in Spanien.
Selbstverständlich helfen wir dort, wo Not am „Hund“ ist, aber unsere Hauptpartner sind seit Gründung, die A.L.B.A. und die A.N.A.A. im Raum Madrid – seit einiger Zeit kooperieren wir aber auch mit einem Tierschutzverein in Südspanien – ASOKA bei Alicante .
Diese Organisationen unterstützen wiederum kleinere Tierschutzvereine, die selbst kaum Kontakte nach Nordeuropa haben.
Die überwiegende Zusammenarbeit mit festen Partnern hat sich als sehr effizient bewährt und wir erhalten verlässliche Informationen über die Tiere, die uns anvertraut werden sollen.
Da Far from Fear e.V. keine Direktvermittlungen macht und alle Tiere zunächst in deutsche Pflegestellen übernommen werden, ist das eine wichtige Voraussetzung für unsere Tätigkeit.
Derzeit arbeiten wir mit ca. 60 Pflegestellen im gesamten Bundesgebiet. Seit Gründung in 2001 haben über 2000 Galgos von unseren spanischen Partnervereinen, nach medizinischer Versorgung und pflege-familiärer Betreuung, ihr neues Leben in deutschen Familien gefunden.
Unsere Webpage verzeichnet hohe Besucherzahlen – für uns ein Zeichen, dass ein reges Interesse an Informationen über diese wunderbaren Hunde und unsere Arbeit besteht.

Sie werden bei uns nicht nur die Tiere finden, die einen schnellen Vermittlungserfolg versprechen, sondern in unseren Pflegestellen leben auch die Hunde, die auf Grund von Alter, Krankheit oder auch Behinderung keine Chance mehr auf ein neues Zuhause haben und die von uns als Dauerpflegehunde bis an ihr Lebensende betreut werden.

Far from Fear e.V. ist sich der großen Herausforderung und der Verantwortung bewusst. Auslandstierschutz ist nicht nur eine Frage des großen und weiten Herzens – des Mitleids, sondern erfordert auch Sachlichkeit, den Blick für die Realität, Aufklärungsarbeit und engagierten Einsatz.
Der Verein und seine Pflegefamilien stellen sich diesen Aufgaben mit großer Motivation, aber auch mit der Hoffnung, eines Tages nicht mehr als Zuhause-Vermittler, sondern nur noch als Unterstützer für spezielle „Notfelle“ gebraucht zu werden.

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