Nachfolgend haben wir für Sie eine Information zum Erkennen von Hundekrankheiten zusammengestellt:
Imformation zum Erkennen von Hundekrankheiten
Babesiose
Babesiose wird durch eine bestimme Zeckenart (Rhipicephalus und Dermacentor) übertragen, die mittlerweile schon in großen Teilen Europas heimisch ist. Babesiose ist schon lange keine typische Mittelmeererkankung mehr. Sie ist in Deutschland mittlerweile eine der häufigsten Zeckenerkrankungen.
Die Erreger, Babesien (Einzeller) genannt, befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie.
Die Symptome sind je nach Krankheitsverlauf und -heftigkeit unterschiedlich und deswegen für Tierärzte oft schwer zu diagnostizieren.
Einige typische Symptome sind:
stark beeinträchtigtes Allgemeinempfinden, Apathie, Mattigkeit, Fieber, blasse Schleimhäute Lähmungen, Bewegungsstörungen, abmagern, Milz und/oder Leberwerte nicht im Normbereich, manchmal Hautveränderungen …
Sollten Hunde solche Auffälligkeiten zeigen, bitte unbedingt auf Babesiose testen lassen.
Zu spät erkannte Babesiose kann tödlich enden. Früh erkannt, ist sie durchaus heilbar !!!!
Labordiagnostik
Schon ab dem 10. Tag nach Infektion sind Antikörper nachweisbar.
Titer < 1:20 sind negativ.
Titer >= 1:40 sprechen für eine vorausgegangene Infektion.
Akutes Stadium: Hämolytische Anämie und ihre Folgen mit erhöhtem Bilirubin und LDH, Reticulozytenose und Hämoglobinurie. Der Coombstest fällt häufig positiv aus.
Chronisches Stadium: Die Hämolyse tritt in den Hintergrund. Die Anämie bleibt bestehen, verliert aber zunehmend ihren regenerativen Charakter. Häufig entsteht gleichzeitig eine Leukopenie. Leberwerte sind i.d.R. erhöht.
Da es in Deutschland zur Zeit kein wirklich wirksames, zugelassenes Präparat gibt, kann der TA über die internationale Apotheke ein Präparat (Carbesia) besorgen, das zuverlässig wirkt (so die Krankheit nicht zu spät erkannt wird).
Die, zur Zeit in Deutschland verwendeten Präparate töten die Erreger nicht ab, sondern drängen sie nur in den Hintergrund und sind sehr aggressiv gegen Niere und Leber.
ACHTUNG: ein Hund der positiv auf Babesien getestet wurde, muss SOFORT behandelt werden. Häufig kommt es durch den Babesienbefall zu Kreuzreaktionen und auch andere Titer sind erhöht. Das bedeutet nicht zwingend, dass der Hund mehrere Krankheiten auf einmal hat.
Babesien sind nicht von Hund zu Hund oder Hund zu Mensch übertragbar. Nur diese besondere Zeckenart ist Überträger.
Scalibor-Halsbänder sind wie bei anderen Zeckenarten und Sandmücken (Überträger Leishmaniose) auch hier eine bewährte Präventionsmaßnahme. Wenn Sie ihren Hund nur gegen Zecken und Flöhe schützen wollen ist Preventic eine verlässliche Alternative.
Ehrlichiose
Auch die Ehrlichiose wird durch Zecken übertragen. Häufig gehen Ehrlichiose und Babesiose Hand in Hand, da die betreffenden Zecken beide Erreger übertragen.
Ehrlichiose ist in fast ganz Europa verbreitet. Es handelt sich nicht um eine Mittelmeererkrankung
Die Inkubationszeit liegt bei 8-20 Tagen.
Ehrlichien befallen die weissen Blutkörperchen und schädigen das Immunsystem.
Die Symptomatik reicht von “keine Symptome” bis zur Juckreiz, Übelkeit, Gelenksbeschwerden, Fieber, Absinken der Thrombozyten (Blutungsneigung!).
Ehrlichiose ist – rechtzeitig erkannt – durch eine mehrwöchige Antibiotikatherpaie (Doxycyclinhyclat) sehr gut heilbar. Doxycyclinmonohydrat wird von Hunden zu schnell verstoffwechselt und ist nicht wirksam.
Auch hier bieten Scalibor-Halsbänder Schutz. Alternativ Preventic Spot On.
Leishmaniose
Die Krankheit die von einigen Tierärzten leider immer vorschnell diagnostiziert wird, wenn ein Hund aus dem Süden kommt. Leider werden dadurch andere Infektionskrankheiten ausser Acht gelassen und oft kommt es zu Schwersterkrankungen, weil die falsche Erkrankung behandelt wird.
Leishmaniose darf keinesfalls unterschätzt werden, aber nicht jeder spanische Hund mit Durchfall oder Hautveränderungen leidet “automatisch” daran.
Die Leishmanien können nur durch Sandmücken der Gattung Phlebotomus übertragen werden. Hin und wieder wird behauptet, dass Leishmanien durch Zecken, Flöhe, andere Mückenarten oder Milben, durch Beissereien zwischen Hunden oder durch Speichel übertragen werden, diese Aussagen sind schlichtweg falsch und nicht dokumentiert !
Durch den nächtlichen Stich der Sandmücke werden die Leishmanien zunächst unter der Haut und dann über das Blut in weitere Organe (Milz, Leber, Knochenmark) verbreitet.
Krankheitsanzeichen treten oft erst Wochen, Monate oder Jahre nach der Ansteckung auf.
Das Ausmass reicht von Hautrötungen bis zu eitrigen Geschwüren, die nur schwer oder nicht heilen, Nasenbluten, unstillbarer Durchfall, allgemeine Trägheit etc. runden das Bild ab. Es gibt aber keine typischen Symptome, die ausschliesslich auf Leishmaniose deuten.
In Europa findet man fast nur die viscerale Form der Leishmaniose, die äußeren Veränderungen sind stets sekundär, immer sind auch die inneren Organe mehr oder weniger stark betroffen (vor Allem Niere, Leber)
Eine Blutuntersuchung in Verbindung mit einem „Großen Blutbild“ und einer Elektrophorese gibt Aufschluss über die Schwere der Erkrankung.
Eine Leishmaniosetherapie ist nur dann erfolgreich, wenn KEINE andere (parasitäre) Infektion vorliegt. Ausgeschlossen werden muss ZUVOR eine Ehrlichiose, Babesiose, Borreliose, Dirofilariose und der Hund muss entwurmt sein!
Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
Herzwürmer werden durch große Stechmücken, manchmal auch durch Zecken oder Flöhe übertragen. Auch eine Infektion im Mutterleib ist möglich. Von der Haut wandern die Larven der Herzwürmer in die Muskulatur, dringen in die Blutbahn ein und gelangen so bis zum Herz. Die Würmer leben dann in den Blutgefäßen und können diese verstopfen. Die erwachsenen Würmer werden bis 30cm lang und siedeln sich häufig in der rechten Herzkammer und in der von dort in die Lunge führende Arterie an. Es kommt zu Einschränkungen der Herzfunktion. Atemnot, Gewichtsverlust und chronischer Husten sind typische Symptome.
Ein Nachweis im Labor ist erforderlich.
Als effektive Behandlung bei Mikrofilarien haben sich Spot-On-Präparate (Advocat) erwiesen, da es auch die übertragenen Filarien im Blut abtötet. Makrofilarien werden mit speziellen Medikamenten bekämpft, die die adulten Würmer abtöten. Diese Behandlung muss unter sorgfältiger Beobachtung erfolgen, da die toten Würmer die Arterien verstopfen können.
Gegen Dirofilariose bietet das Scalibor-Halsband keinen ausreichenden Schutz, da es die großen Stechmücken nicht abwehrt. Stronghold ist eine Alternative.
Die Stechmücken die Filarien übertragen sind windempfindlich, kommen also am Strand kaum vor.
Giardiose
Giardien sind Einzeller, die hauptsächlich durch die Aufnahme von verunreinigtem Trinkwasser in den Wirtskörper gelanden. Giardien kommen in ganz Europa vor.
Hartnäckiger, schleimig gelblicher (manchmal auch blutiger) Durchfall ist ein typisches Symptom. Auch starker Juckreiz kann auftreten, was oftmals zu Fehldiagnosen führt.
Panacur ist das Mittel der Wahl. Entgegen der Empfehlung in der Packungsbeilage sollte bei starkem Befall die Behandlung über 5 Tage erfolgen, 3 Tage Pause und dann nochmals 5 Tage.
Oftmals werden von Tierärzten andere Wurmmittel empfohlen – sie sind nach unseren langjährigen Erfahrungen bei Giardien nicht geeignet.