Der Greyhound

Den Greyhound bringt man in unseren Breiten meist mit Hunderennen in Verbindung. Besonders in Großbritannien, Irland, aber auch den USA und Australien ist dieser „Sport mit Hund“ weit verbreitet und sehr beliebt. Der Grey wird als das „Rennpferd des kleinen Mannes“ bezeichnet. Allein in Irland werden jedes Jahr um die 20.000 Greyhound Welpen registriert. Inoffizielle Zahlen sprechen aber von deutlich mehr Welpen, die dann in der sogenannten „Greyhoundindustrie“ verheizt werden. Aus einem Wurf schaffen es in der Regel nur wenige Welpen auf lizensierte Rennplätze. Der Rest wird bei freien Windhundrennen eingesetzt, ohne tierärztliche Aufsicht und dem Einsatz von unlauteren  Mitteln hilflos ausgesetzt, nur um die Wettleidenschaft ihrer Besitzer zu befriedigen. Aber selbst Greyhounds, die bei verantwortungsvollen Besitzern und Trainern landen, haben lediglich eine maximal 3 jährige Rennkarriere vor sich – und dann??? So wie der Galgo in Spanien als Gebrauchshund angesehen wird, so haben auch die englischen und irischen Greys in ihren Heimatländern einen „Nutzstatus“ und wenig Lobby. Die englischen und irischen Rescue-Vereine können gar nicht so viele Ex-Racer aufnehmen, wie ausrangiert werden.
Der Greyhound ist ein wahrlich königlicher Hund, ein intelligenter und sehr eleganter Begleiter seines Menschen. Die Ex-Rennhunde, die in eine artgerechte, private Haltung vermittelt werden können, beweisen das.

Der geschichtliche Ursprung: 
Vermutlich brachten die Kelten die Vorfahren des Greyhounds bei ihrer Einwanderung auf die britischen Inseln im vierten Jahrhundert v. Chr. mit. Während des 16., 17. und 18. Jahrhunderts wurde zudem der spanische Windhund (Galgo Español) in großer Zahl nach Irland und England exportiert. Durch entsprechende und zielgerichtete Weiterzüchtung entstand daraus der englische Windhund. Über Großbritannien kam er in die USA und nach Australien.

Rassebeschreibung:
Der Greyhound ist der größte kurzhaarige Windhund, mit guter Bemuskelung, tiefer Brust und langen Läufen.


Die Rüden haben in der Regel eine Schulterhöhe von 68 bis 75 cm und ein Gewicht von 28 bis 35 kg. Die Hündinnen sind etwas kleiner, ihre Schulterhöhe liegt zwischen 60 bis 68 cm bei einem Gewicht von 22 bis 28 kg. Greyhounds sind immer glatthaarig mit feinem, dichtem Haarkleid. Es gibt sie in den Farben schwarz, weiß, braun gestromt, oker und blau, auch in der Grundfarbe Weiß, gescheckt mit jeder der anderen Farben. Auch bei dieser Windhundrasse ist kaum eine Fettschicht vorhanden, dafür aber sehr ausgeprägte Muskulatur. Bei richtiger Ernährung werden auch beim Grey die letzten Rippenbögen leicht sichtbar sein.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt zwischen 12-14 Jahren.

Das Wesen:
In früheren Zeiten wurden Greyhounds in Adelskreisen zur Niederwild-, mitunter auch zur Hochwildjagd verwendet. Wie die meisten Windhunde jagt auch der Greyhound auf Sicht.
In der heutigen -auf Geschwindigkeit gezüchteten Form- laufen Greyhounds hauptsächlich auf der Hunderennbahn oder beim Coursing. Sie sind sprintstarke Läufer und können kurzzeitig Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h erreichen.
Als Familienhunde sind Greyhounds freundlich, intelligent, zärtlich, sanft und anhänglich.  Sie sind sehr anpassungsfähig und lieben die Bequemlichkeit.  Durch die Größe wirken sie imposant, sind aber duldsam und haben ein nur sehr geringes Aggressionspotential.
Ein Greyhound, der eine „Rennbahnkarriere“ hinter sich hat, wird nur schwerlich mit Kleintieren leben können, denn es wurde ihm von klein auf antrainiert, alles, was sich in Bodenhöhe bewegt, als Beute anzusehen.  Mit Geduld und Konsequenz kann aber auch das gelingen.
Viele ehemalige Rennhunde kennen nur Zwingerhaltung und haben von Menschen wenig Zuwendungen erhalten. Ihr Leben bestand aus Training und Rennen. Die meisten lernen nach einer Vermittlung erstmalig das Leben in einem Haushalt kennen. Die Erziehung zur Stubenreinheit kann Sensibilität erfordern. Einige passen sich sofort an und bemerken, dass sie für ihre Geschäfte nach draußen müssen. Andere benötigen Verständnis, Ermutigung und Zeit, bis sie die neuen Regeln verstehen.
Greyhounds sind intelligent, wenn auch manchmal etwas eigenwillig. Sie lernen über das Verstehen und das Vertrauen zu ihren Menschen. Mit „harter Hand“ wird man einen Windhund ohnehin nicht erziehen können.  Z.B. bedingt durch die sehr starke Bemuskelung der Hinterhand, befolgen Grey’s sehr ungern die Aufforderung Sitz – einfacher erlernt sich das Kommando Steh.
Im Hinblick auf das jeweilige Vorleben der Hunde sollte man bedenken, dass ein ausgeprägter Hetztrieb antrainiert sein könnte. Das macht das Ableinen in freiem Gelände teilweise sehr schwierig und entsprechend sollte man sich damit Zeit lassen, bis eine gute Vertrauensbasis geschaffen ist.

Greyhounds sind freundlich und anhänglich im Umgang mit Menschen – egal ob groß oder klein. Fremden gegenüber sind sie mitunter recht gleichgültig, was sie manchmal arrogant wirken lässt. Aber dieser Eindruck täuscht. In Gesellschaft ihrer Menschen fühlen sie sich wohl und sind perfekte Begleiter bei allen Unternehmungen.

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